Zum Energiekonzept
Für eine fossilfreie Wärmeerzeugung standen die Optionen Wärmepumpe oder Pelletheizung zur Auswahl. Die Bauherrschaft entschied sich für eine Pelletheizung von Ökofen: Der Tankraum der alten Ölheizung bot im Haus grosszügig Platz für ein 7-to.-Pellettreservoir. Umgekehrt waren die bestehenden Heizkörper auf eine hohe Vorlauftemperatur ausgelegt, was den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe ungünstig nach unten gedrückt hätte. Der Einbau einer Fussbodenheizung hätte hier aufwändige Folgemassnahmen nach sich gezogen.
Dach und Kellerdecke wurden umfassend gedämmt, die Fenster inklusive deren Rahmen ersetzt. Wärmebrücken in den Böden oder Rollladennischen wurden hocheffektiv mit Aerogel ausgekleidet. Die alten Rollläden waren später durch Rafflamellen ersetzt worden, neu kamen Ausstellmarkisen mit einem roten Behang von Sattler zur Anwendung. Eine spezielle Herausforderung war der Ersatz der grossformatigen Terrassenfenster.
Die Dachfläche bot sich ideal für eine PVA an. Das Projekt wurde kurzfristig zurückgestellt, da die Gemeinde die Einspeisevergütung kurzfristig nach unten korrigierte, was das Payback über die kalkulierte Lebensdauer der Anlage hob. Mit Blick auf eine erfolgreiche Umsetzung der Energiestrategie 2050 wird sich dieser Wert wieder einpendeln wollen.
Das Projekt zeigt gut auf, wie eine energetische Ertüchtigung auch gestalterisch schonend ausgeführt werden kann. Eine Aussendämmung hätte diesen Zeitzeugen unglücklich geprägt. Das Gebäude erreicht neu die GEAK-Gesamtenergieeffizienz B. Für eine Zertifizierung nach Minergie® hätte übrigens noch eine Grundlüftung eingebaut werden müssen. Die Bauherrschaft verzichtete darauf, im Wissen das verantwortungsvolles Stosslüften als energetisch gleichwertig betrachtet werden darf.